Der traumapädagogische Ansatz

Wir gehen davon aus, dass Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen (auch von Erwachsenen) oftmals zurückzuführen sind auf frühkindliche Traumatisierungen, vor allem auch auf Bindungstraumatisierungen. Es gab im Leben dieser Kinder und Jugendlichen (und oft auch bei den Eltern) in wiederholter und vielfältiger Form Erlebnisse, welche in außergewöhnlicher Form so belastend  –  traumatisierend  –  waren, dass als Reaktion darauf eine Auffälligkeit im Verhalten entwickelt wurde. Dieses Verhalten wird oft als belastend, störend oder besorgniserregend empfunden, wahrgenommen und beschrieben. Wir verstehen diese Verhaltensauffälligkeiten als Notfallreaktion und als Überlebensstrategien.

Ein wesentliches Ziel der DIS & Das GbR ist unter anderem ein anderes Verständnis für "schwierige, auffällige oder auch störende Verhaltensweisen" von Kindern, Jugendlichen und auch Eltern zu entwickeln. Wir verstehen Auffälligkeiten  –  oft bezeichnete "Störungen" im Verhalten von Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen als nachvollziehbare Reaktion auf ein traumatisches Ereignis, das irgendwann im Leben der Betroffenen stattgefunden hat bzw. als Folge von frühkindlichen Bindungstraumatisierungen.

Ein weiteres Ziel der DIS & Das GbR ist dann die gemeinsame Arbeit an der Akzeptanz dieser Verhaltensweisen und, wenn möglich, auch an der Auflösung bzw. dem "Loslassen" dieser Verhaltensweisen. Kinder, Jugendliche und Eltern (–teile) sollen dahingehend bestärkt und unterstützt werden, ihre vorhandenen Ressourcen zu entdecken und diese für die Verbesserung ihrer individuellen Lebenssituation aktivieren und nutzen zu können.

Zusammengefasst bedeutet das für die Inhalte unserer Leistungsangebote:

Auf den jeweiligen Bedarf abgestimmte Methoden erleichtern den Zugang zu den verschiedenen Themen und vor allem zu stark belasteten Inhalten. Hier unterscheiden wir zwischen Themen, die der Stabilisierung dienen und auch der Traumapädagogik zugeordnet sind und der Bearbeitung von traumatischen Erlebnissen  –  welche ausschließlich im Rahmen einer Therapie erfolgen kann.
Methoden zur Stabilisierung sind unter anderem: Reorientierungsübungen zur Flashbackkontrolle, Distanzierungsübungen zur Selbstregulation sowie dem Umgang mit Flashbacks, Techniken zur Affektmodulation und –kontrolle, Alters– und entwicklungsentsprechende Psychoedukation, Imaginationsübungen zur Stabilisierung und Selbsttröstung.

Mit traumapädagogischen Interventionen unterstützen wir Kinder, Jugendliche und auch Eltern, ein neues Verständnis  –  sowohl für sich selbst, als auch füreinander  –  zu entwickeln, damit sie das oftmals "störende" Verhalten verstehen lernen, um dann ein positives Selbstkonzept entwickeln zu können.
Damit bekommen traumatisierte Kinder, Jugendliche und Eltern Entwicklungs– und Heilungschancen. Sie können ihr Potenzial entdecken und entfalten und damit am sozialen Leben in der Gesellschaft teilhaben.