Ambulante traumaspezifische Alltagsbegleitung und –bewältigung

Unser Angebot der traumaspezifischen Alltagsbegleitung und –bewältigung richtet sich an Menschen, die

Beratungsraum II in Braunschweig
  • physische, psychische oder sexualisierte Gewalt erlebt haben
  • frühe Verluste von Bezugspersonen erlebt haben
  • traumatisierende Belastungssituationen durch Unfall oder Krankheit erlebt haben
  • mit psychisch kranken oder suchtmittelabhängigen Eltern aufgewachsen sind
  • ritualisierte Gewalt im Bereich organisierter Kriminalität erlebt haben

und eine der folgenden Überlebensstrategien/Traumafolgestörungen entwickelt haben:

  • Posttraumatische Belastungsstörung
  • komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (Ego–State–Disorder, DDNOS, DESNOS)
  • Dissoziative Störungen
  • Dissoziative Identitätsstörung (früher: Multiple Persönlichkeitsstörung)
  • Emotional instabile Persönlichkeitsstörung/Borderline–Störung

Unser traumaspezifischer Arbeitsansatz will

  • erste und intensive Hilfe zur Selbsthilfe geben
  • befähigen erfahrene Traumatisierungen in eine selbst gewählte, tragfähige Zukunftsgestaltung aktiv zu integrieren
  • Ressourcen aktivieren
  • Fähigkeiten stärken
  • Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erhalten oder wieder ermöglichen
  • Betreuung/professionelle Unterstützung langfristig überflüssig machen

und wird gemeinsam mit den KlientInnen individuell auf sie und ihre Bedürfnisse zugeschnitten.

In der pädagogischen traumaspezifischen Arbeit mit Viele–Menschen (Dissoziative Identitätsstruktur) arbeiten wir mit dem System und passen sowohl unsere Angebote als auch Arbeitsweise dem jeweiligen Alter, Entwicklungsstand sowie den Bedürfnissen der verschiedenen Persönlichkeiten an.

Setting & Methoden

Tandembetreuung

Um den Bedürfnissen und der Situation (komplex) traumatisierter Menschen fachlich und menschlich gerecht zu werden und ein wirklich verlässliches Betreuungsangebot zu machen, arbeiten wir grundsätzlich in einem Tandem–Setting. Das bedeutet, dass KlientInnen durch zwei (gleichberechtigte) Fachkräfte unterstützt werden.

Beratungsraum I in Braunschweig

Traumaspezifische Methoden

  • Stabilisierungstechniken
  • Techniken zur Affektmodulation
  • Reorientierungsübungen zur Flashback–Kontrolle
  • Distanzierungstechniken im Umgang mit traumatischen Erinnerungen

Äußere Sicherheit

Voraussetzung für das dauerhafte Gelingen von Stabilisierung und Ressourcen–Aktivierung ist äußere Sicherheit für traumatisierte KlientInnen. Daher ist ein wesentlicher Bestandteil in der Arbeit das Herstellen äußerer Sicherheit, soweit diese noch nicht vorhanden ist. Es muss gewährleistet sein, dass keine weiteren Traumatisierungen stattfinden und das Lebensumfeld nicht retraumatisierend ist. Leben KlientInnen aktuell noch in Gewaltverhältnissen, steht an erster Stelle der Betreuungsarbeit, die Unterstützung zur Herstellung äußerer Sicherheit, da diese eine Voraussetzung für die Wirksamkeit aller weiteren Maßnahmen ist.

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