Was Kinder vor allem brauchen, sind Liebe, Sicherheit, Geborgenheit, Verlässlichkeit und Orientierung, damit sie wachsen und sich entwickeln können. Es liegt in unserer Verantwortung als Erwachsene ihnen das zu geben, und sie anzunehmen und wertzuschätzen, so wie sie sind. Wir sollten sie liebevoll, verlässlich, Halt gebend und Mut machend begleiten und sie in ihrer Entwicklung fördern. Wir sollten ihnen die Welt erklären, ihnen klare, nachvollziehbare und schützende Grenzen setzen, die ihnen Orientierung bieten. Kinder brauchen uns Erwachsene, damit wir im Notfall das Pflaster für ihre verwundete Seele sein können oder ihnen ein Pflaster für ihre verwundete Seele anbieten können. So unterstützen wir sie dabei, ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
In unserer Arbeit mit Kindern innerhalb einer Familie begegnen uns häufig auch traumatisierte Eltern. Sie brauchen genauso Begleitung und Unterstützung im Umgang mit sich selbst und ihren eigenen Verletzungen, die oft als solche zunächst erst einmal wahrgenommen werden müssen. Uns ist es wichtig traumatisierten Eltern mit einer grundlegend positiven und wertschätzenden Haltung gegenüberzutreten und ihnen und ihrer Lebensgeschichte mit Respekt zu begegnen. Auf dieser Grundlage versuchen wir mit ihnen gemeinsam, ihre vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten (wieder) zu aktivieren und sie in ihren erzieherischen Handlungskompetenzen zu stärken. Damit wollen wir erste Hilfe zur Selbsthilfe geben.
Zum Elternsein gehört aus unserer Sicht neben dem fürsorglichen Verhalten Kindern gegenüber auch die eigene Selbstfürsorge. Kinder lernen vor allem von Vorbildern. Wenn wir ihnen ein Vorbild sind durch einen liebevollen und wertschätzenden Umgang mit uns selbst, dann ist das der zuverlässigste Weg, um ihnen einen solchen Umgang mit sich selbst zu vermitteln.
In unserer pädagogischen Haltung ist es uns ein besonderes Anliegen, sowohl für Kinder, als auch für Eltern eine Halt gebende Unterstützung zu sein, die stabilisierend und ressourcenorientiert ausgerichtet ist. Denn nur wenn wir auch den Eltern eine wirkliche und ehrliche Chance geben, sich zu verändern, kann auch tatsächlich Veränderung stattfinden.
Kinder haben Rechte! Sie haben vor allem das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. Wir möchten Familien ein breit gefächertes Angebot von Hilfen zur Erziehung anbieten. Allerdings nur dann, wenn Eltern auch tatsächlich die Bereitschaft haben, sich, dort wo es für das Wohlergehen ihrer Kinder erforderlich ist, kritisch mit sich und ihrem Verhalten auseinanderzusetzen und zu Veränderungen bereit sind.
Wenn das Kindeswohl gefährdet ist, steht für uns der Schutz des Kindes an erster Stelle. Für uns gilt immer: Kinder–Recht vor Eltern–Recht.
Wir nehmen Kindeswohlgefährdungen wahr und ernst, denn Kinder können sich weder selbst schützen noch ihre Eltern verändern. Sie versuchen uns aufmerksam zu machen. Durch ihr (auffälliges oder scheinbar "störendes") Verhalten werden Missstände innerhalb des Systems, in dem sie leben, sichtbar. So zeigen sie uns auf ihre Art, dass sie Unterstützung brauchen. Wenn wir Kinder ernst nehmen, dann sehen wir hin und übernehmen die Verantwortung für sie, die sie aufgrund ihres Alters und Entwicklungsstandes noch nicht alleine übernehmen können.
Alle angebotenen Unterstützungs– und Beratungsleistungen sollen innerhalb eines vorher definierten Zeitraumes die Kinder, Jugendlichen, Familien und Volljährigen durch eine auf den individuellen Bedarf abgestimmte Betreuung und Begleitung
unterstützen und fördern.
In unserem pädagogischen Handeln berücksichtigen wir, neben der systemischen Grundhaltung und Betrachtungsweise, insbesondere (frühkindliche) Traumatisierungen, die Auswirkungen auf die Persönlichkeit hatten bzw. haben.
Der Umgang mit den Folgen frühkindlicher Traumatisierungen ist in der Regel ein fester Bestandteil der ambulanten Erziehungshilfen und erfordert ein traumapädagogisches Verständnis, um Kindeswohlgefährdungen zu erkennen, zu beenden und zu vermeiden, sowie die Langzeitfolgen möglichst zu verringern, wenn nicht sogar zu verhindern. In der Arbeit mit traumatisierten Eltern geht es um eine grundlegend positive und wertschätzende Haltung ihnen und ihrer Lebensgeschichte gegenüber. Unser Ziel ist es die vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten (wieder) zu aktivieren und sie in ihren erzieherischen Handlungskompetenzen zu stärken, sowie eine erste Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.
Um den Bedürfnissen und der Situation (komplex) traumatisierter Kinder und Jugendlicher fachlich und menschlich gerecht zu werden und ein kontinuierliches Betreuungsangebot mit verlässlichen Bindungen zu machen, arbeiten wir grundsätzlich in einem Tandem–Setting. Das bedeutet, dass KlientInnen durch zwei (gleichberechtigte) Fachkräfte unterstützt werden.
© 2024 DIS & Das GbR